Initiative Für einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen ORF
Initiative für einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen ORF
W i r f o r d e r n
– Das Funkhaus muss bleiben! Ö1, FM 4 und Radio Wien müssen bleiben!
– Die Eigenständigkeit der ORF-Hörfunksender muss bleiben!
– Kunst und Kultur im ORF müssen bleiben!
– Die Unabhängigkeit der ORF-Information muss bleiben!
Der ORF schreibt sein Funkhaus zum Verkauf aus. Er verkauft es ohne zwingenden Grund. Dem Verkaufserlös stehen Investitionen in vielfache Höhe für notwendige Neuerrichtungen auf seinem zentralen Standort am Küniglberg gegenüber. Einsparungen ergeben sich bei Beibehaltung der bisherigen Sender- und Programmstruktur aus der Absiedlung des ORF aus dem Funkhaus keine.
W i r s t e l l e n f e s t
– Der ORF setzt mit dem Verkauf seines Funkhauses und seinem Rückzug auf den Küniglberg kein neues Medienkonzept um, er schottet sich ab. Man kann seine Hörfunk-Redaktionen nicht mehr persönlich schnell und unkompliziert erreichen.
– Die redaktionelle Arbeit im ORF wird in Zukunft nicht mehr nur für einen Sender, sondern für alle Sender geleistet. Ein Einheitsbrei ist unvermeidbar. Die redaktionelle Eigenständigkeit und unverkennbare Senderidentitäten gehen damit verloren.
– Der ORF berücksichtigt in seinen Programmen überwiegend das kommerziell erfolgsträchtige Kunst- und Kulturschaffen. Zeitgenössische österreichische Kunst- und Kulturproduktionen stellt er zwar vor, spielt sie aber nicht.
– Der ORF begibt sich auf einen gefährlichen Kurs. Er schafft durch die gemeinsame Programmgestaltung seiner Hörfunk-, Fernseh- und Online-Redaktionen die idealen Voraussetzungen für die Gleichschaltung seiner Programme und öffnet dem politischen Missbrauch Tür und Tor.
W i r e r k l ä r e n
Wir sind in mehrfacher Hinsicht von diesen Entwicklungen betroffen. Wir sind als Staatsbürgerinnen und Staatsbürger an der Unabhängigkeit und Objektivität der ORF-Berichterstattung interessiert, uns interessieren als ORF-Konsumentinnen und ORF-Konsumenten öffentlich-rechtliche Programmangebote und wir haben als zeitgenössische österreichische Künstlerinnen und Künstler und Kulturschaffende am Umgang des ORF mit unserer Arbeit Interesse.
Wir halten den Verkauf und die Aufgabe des Funkhauses weder für zweckmäßig noch für eine den ORF alleine betreffende Entscheidung. Diese Entscheidung bezieht nicht nur alle, die im ORF arbeiten, sondern auch alle, die mit dem ORF arbeiten mit ein. Und sie betrifft genauso seine Konsumentinnen und Konsumenten wie das gesamte öffentliche und politische Leben. Sie ist von so weitreichender Bedeutung, dass sie nicht nur als innerbetriebliche Entscheidung des ORF gesehen werden kann, sondern als grundsätzliche Entscheidung der Einrichtung und des Betriebs des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks in Österreich gesehen werden muss.
Aus diesem Grund setzen wir uns für den Erhalt des Funkhauses und dem Verbleib der Hörfunksender Ö1, FM4 und Radio Wien im Funkhaus ein.
Initiiert von: Gerhard Ruiss, Autor, Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren, Manfred Horak, Kulturjournalist, Herausgeber, Chefredakteur der kulturwoche.at
Startunterzeichner/innen: 600 Ö1-Hörerinnen und Ö1-Hörer (s. Beilage), IG Autorinnen Autoren, Verband der Gebührenzahler/innen ...
Öffentlicher Start der Initiative: 19.10.2015