2017
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung unterzeichnet folgenden Brief der GAV Oberösterreich
Sehr verehrter Herr Landeshauptmann Stelzer,
einem Porträt im Wirtschaftsmagazin „Die Macher“ entnehmen wir, dass uns eine Leidenschaft eint: das Lesen. Deswegen sind wir entsetzt über Ihre Entscheidung, die Literatur des von Ihnen regierten Landes an den Rand des Ruins zu führen. Von allen Sparten betreffen Ihre Kürzungen uns Schreibende, Lesende, Forschende am härtesten. Warum?
Das Land Oberösterreich streicht die ohnehin schon lächerlichen Förderungen der freien Literatur noch einmal um 34 Prozent. Dazu kommen heftige finanzielle Ausfälle, wenn sich die freien Kulturinitiativen und Gemeinden keine Lesungen mehr leisten können. Hat es schon bisher fast niemand geschafft, ausschließlich vom Schreiben zu leben, stehen die Chancen nun bald bei null.
Herr Landeshauptmann, das ist ein Affront gegen unsere Arbeit. Das sind keine Kürzungen, das ist ein Kahlschlag. Ist das IHR politischer Wille? Welchen Grund haben Sie, die literarische Landschaft zu zerstören? Wirtschaftliche Gründe können wir angesichts des Rekordexports und 100 Millionen an Mehreinnahmen keinesfalls akzeptieren. Den Ruin der freien Literatur dürfen Sie der Bevölkerung nicht als solidarischen Beitrag zur Zukunftssicherung vermitteln.
Erlauben Sie uns den Hinweis, dass Ihr Koalitionspartner permanent die deutsche Sprache zum Kriterium des Miteinander macht. Nun bringen Sie genau jene in existenzielle Nöte, die ihre Liebe zur deutschen Sprache zum Beruf und zur Berufung gemacht haben. Es sind wir – Autorinnen, Veranstalter, Forscherinnen, Lehrer, Bibliothekarinnen, Lektoren, Satirikerinnen, Kulturjournalisten, Poetry Slammerinnen –, die Essays, Reportagen und Bücher verfassen, die Workshops an Schulen abhalten, die in kleinen Büchereien am Land lesen, die Veranstaltungen ermöglichen, internationalen Austausch fördern.
Wir erklären uns ausdrücklich solidarisch mit den KollegInnen anderer Sparten; mit den VertreterInnen der Volkskultur; mit den Eltern, die sich künftig die Nachmittagsbetreuung nicht mehr leisten können; mit den BürgerInnen mit Migrationshintergrund.
Wir möchten unsere Anliegen gerne in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen vertiefen und hoffen auf einen Terminvorschlag Ihrerseits.
Mit freundlichen, aber zornigen Grüßen:
Rudolf Habringer, Walter Kohl, Mag.a Dominika Meindl und Kurt Mitterndorfer
Grazer Autorinnen Autorenversammlung
Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Regionalgruppe Oberösterreich
Die Initiative Kulturland Retten kann unter folgendem Link unterzeichnet werden: https://kulturlandretten.at
(20.11.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Peter Gorsen
der am 09. November 2017 im 84. Lebensjahr verstorben ist.
Nachruf der Abteilung Kunstgeschichte der Universität für angewandte Kunst Wien
(16.11.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Ulrike Zemme
die am 14. November 2017 im 62. Lebensjahr verstorben ist.
Nachruf auf derstandard.at
(15.11.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich dem Aufruf Unsere Ministerien nicht in die Hände von Rechtsextremen! von SOS Mitmensch an
sowie der Einladung zur Lichterkette rund um das Regierungsviertel am 15. November
Treffpunkt: Mittwoch, 15. November
Pünktlich um 18.30 Uhr: Ballhausplatz, 1010 Wien
Bitte Mitbringen: Blinklichter, Fahrradlichter, Handylichter.
Darüber hinaus werden wir Fackelkerzen zur Verfügung stellen, solange der Vorrat reicht.
Der ganzen Aufruf sowie ein Plan für morgen ist hier zu finden: www.sosmitmensch.at/lichterkette-ministerien-nicht-in-haende-von-rechtsextremen
(14.11.2017)
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Die Generalversammlung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung solidarisiert sich mit dem Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikov
und fordert die Behörden Russlands auf, den Hausarrest Serebrennikovs aufzuheben und für eine faire Untersuchung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu sorgen.
(21.10.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung protestiert gegen den Kulturabbau beim ORF Vorarlberg
Beim Landesstudio Vorarlberg wird still und heimlich Kulturabbau betrieben. ORF Landesdirektor Markus Klement baut die Sendezeiten um, um Kultursendungen abzuschaffen
Nachdem vor einiger Zeit die Stelle der Leitung der Kulturabteilung beim ORF Vorarlberg nicht mehr nachbesetzt, sondern in eine Koordinationsstelle umfunktioniert wurde, wurde still und heimlich ein weiterer Schritt in Richtung Kulturabbau gesetzt, indem die Kulturredaktion dezimiert wird. Raphaela Rudigier, Karenzvertretung, allerdings seit fast zehn Jahren als Kulturredakteurin im ORF Landesstudio Vorarlberg tätig, wurde gekündigt. Sie deckte de facto alle Bereiche in der Kulturredaktion ab, hat moderiert, Radio, Fernsehen gemacht usw. Mit Claus Karitnig, seit 2001 in der Kulturabteilung bei Radio Vorarlberg tätig und Gestalter von Beiträgen für „Kultur nach 6“ und von Musiksendungen, wird die Zusammenarbeit nicht mehr fortgesetzt. Das Gleiche gilt für Ingrid Adamer, seit Oktober 1986 freie Mitarbeiterin beim ORF Vorarlberg und eine Koryphäe als Kulturredakteurin mit Schwerpunkt Bildende Kunst und Architektur und Gestalterin vorrangig von Ausstellungsberichten für „Kultur nach 6“. Die Nichtverlängerung der Zusammenarbeit kommt quasi einer Kündigung gleich.
Außerdem wurde die beliebte Sendung „Kultur nach 6“ um zwei Stunden nach hinten verlegt, und zwar auf kurz nach 20 Uhr, sodass die Einstellung dieses „Kulturmagazin“ programmiert ist. Durch diese Programmreform wird die Kultur insgesamt massiv geschwächt und KulturveranstalterInnen werden auf höchst unschöne Weise konkurrenziert. Klement setzt die Kulturberichtszeit so an, dass diese niemand mehr hören wird, da kurz nach 20 Uhr nicht unbedingt das Radio eingeschaltet wird: Um 20 Uhr findet bekannterweise das Konkurrenzprogramm statt – einerseits im Fernsehen mit diversen TV-Krimis, Serien, Gewinnspielen, Fußball u.a., andererseits live in den Theatern, Kinos, Lesungen usw.. Aus ist es nun mit einem Kulturvorabend, dem Kulturabende folgen können. Mit „Kultur nach 8“ schafft der Landesdirektor eine direkte Konkurrenz zu den abendlichen Kulturveranstaltungen. Dies bedeutet in weiterer Folge, dass durch die geringeren Einschaltquoten (die vom ORF selbst verschuldet sind) genau dies zum Anlass genommen werden wird, das Kulturprogramm in einem weiteren Schritt ganz zu eliminieren: Der Personalabbau als vorbereitende Maßnahme deutet bereits darauf hin.
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung fordert den Direktor des ORF Vorarlberg, Markus Klement auf, eine sofortige Rückprogrammierung des Kulturmagazins vom Sendeplatz 20 Uhr auf die bewährte Sendezeit Kultur nach 6 zu veranlassen und fordert ihn darüber hinaus auf, der besonderen Rolle der Kunst und Kultur in Vorarlberg auch in der Anzahl der Beschäftigten im Kunst- und Kulturbereich im ORF Vorarlberg und mit entsprechenden Beiträgen gerecht zu werden, anstatt auf Textfläche mit Hitparaden zu setzen. Die Kündigungen bzw. Nichtverlängerungen der Arbeitsverträge mit den genannten MitarbeiterInnen sind für null und nichtig zu erklären.
(11.10.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung macht dringlichst auf Doğan Akhanlıs Situation aufmerksam und fordert die Freilassung und Rehabilitierung aller rein politisch Gefangenen in der Türkei:
Akhanlı setzt sich nicht nur für die Unteilbarkeit der Menschenrechte ein, sondern auch für die Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern.
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Hansjörg Zauner,
der am 30.06.2017 völlig überraschend nach Komplikationen nach einer Hüftoperation 57-jährig verstorben ist.
"Einer der wohl vielseitigsten und risikofreudigsten Wort- wie Bildkünstler, Hansjörg Zauner (Jg. 1959), gebürtiger Salzburger, ist am Freitag, dem 30. Juni, im Wiener Wilhelminenspital plötzlich und völlig unerwartet verstorben.
Der in seinen Collagen wie Wortkunstwerken und Filmen in Schnipseln und Textkaskaden an eine Tradition anschloß, die hierzulande noch immer viel zu wenig Beachtung erfährt, hat sich keineswegs gescheut, diese auf seine Art voranzutreiben, skurrilste Wortschöpfungen aneinanderzureihen, die Eingeweide der Sprache quasi offenzulegen, bis auf kleinste Einheiten zu skelettieren.
Immer wird gewiß der Name des Autors mit seinem "Jolly" verbunden bleiben mit dem er für manche neuere Literatur- wie Filmgeschichte schrieb."
Gerhard Jaschke
Das Begräbnis findet statt am Montag, 10.7., 15.00 Uhr, am Evangelischen Friedhof Obertraun, Friedhofgasse.
Nachruf von Ronald Pohl auf derstandard.at
Artikel auf diepresse.com
(01.07.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung bekräftigt ihr Nein zur Aushebelung des Demonstrationsrechts!,
und schließt sich damit folgender Stellungnahme der IG Autorinnen Autoren an.
(27.03.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung ist empört über die Hetze der Kronenzeitung
gegen die Autorinnen Stefanie Sargnagel, Lydia Haider und Maria Hofer. Letztlich richtet sich dieser Angriff gegen Literatur schlechthin. Die Krone wird mit 190.718,20 Euro Steuergeld Vertriebsförderung unterstützt. Die GAV fordert deshalb, die Unterstützung für die Kronenzeitung zu streichen und stattdessen dieses Geld in literarische Medien zu investieren, damit die Republik Österreich auf diese Weise unmissverständlich darlegt, eine Kulturnation sein zu wollen.
(12.03.2017)
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Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung sagt Nein zu der geplanten Aushebelung des Demonstrationsrechts!,
und schließt sich damit der Stellungnahme der IG Autorinnen Autoren an.
Nein zu der geplanten Aushebelung der Rechte der Bürgerinnen und Bürger Österreichs: Wir lehnen eine Einschränkung des Demonstrationsrechts auf das Entschiedenste ab! Geschäftsinteressen können nicht vor den demokratischen Grundrechten auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit und freie Meinungsäußerung stehen.
Grazer Autorinnen Autorenversammlung
(06.02.2017)
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Mit Entsetzen hört die GAV immer wieder von der Unterdrückung, der türkische Autoren und Autorinnen ausgesetzt sind.
Es ist bereits eine Kette an Verfolgungen, die seit Monaten jede Kritik in der Türkei einengt. Um so wichtiger ist es, die Solidarität mit den Schriftstellern und Schriftstellerinnen. Nun wurde am 29.12.2016 der prominente türkische Journalist und Buchautor Ahmet Şık von der türkischen Polizei festgenommen. "Ich werde festgenommen", so lautete sein letzter Tweet.
Mit rechtsstaatlichen Mitteln hat das Vorgehen der türkischen Behörden nichts zu tun. Wir verlangen die umgehende Freilassung von Ahmet Şık. Wir verlangen die umgehende Wiederherstellung der Grund- und Freiheitsrechte in der Türkei, allem voran der Kunst-, Wissenschafts- und Meinungsfreiheit.
(04.01.2017)