2016
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Bogdan Grbić
der, wie wir soeben erfuhren, bereits am 02.08.2016 im 82. Lebensjahr verstorben ist.
(15.12.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Herwig Kaiser
der am 06.12.2016 im 58. Lebensjahr verstorben ist.
-> Nachruf auf derstandard.at
(08.12.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Ingo Springenschmid
der am 30.10.2016 im 75. Lebensjahr verstorben ist.
-> Link zur Parte
(04.11.2016)
. . .
Die Generalversammlung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung protestiert gegen die Abhaltung des Kongresses "Verteidiger Europas" am 29. Oktober 2016 in Räumlichkeiten des Landes Oberösterreich, konkret den Redoutensälen in Linz
Rechtsextremen Ideolog_innen, Publizist_innen und Verschwörungstheoretiker_innen eine derartige Plattform zu bieten, bedeutet nicht, der Meinungsfreiheit Raum zu geben, sondern geistigen Brandstifter_innen in einem ohnehin schon von Verhetzung und Schüren von Ängsten geprägten Klima eine willkommene Möglichkeit zu bieten, sich noch stärker
zu vernetzen.
Wir appellieren daher an die oberösterreichische Landesregierung, insbesondere an Landeshauptmann Josef Pühringer, auch in seiner Eigenschaft als Kulturreferent, den Kongress nicht tanzen zu lassen, sondern spät, aber doch, auszuladen.
Diese Resolution wurde anlässlich der Generalversammlung der GAV in Wien am 22. Oktober 2016 einstimmig beschlossen.
(25.10.2016)
. . .
Die Generalversammlung der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung ersucht die kulturpolitisch Verantwortlichen der Stadt Wien, das Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus wie zugesagt in existenzsicherndem Maße zu unterstützen
Da dieses nicht nur für Kunstinteressierte und Kunstschaffende, sondern in prekären Verhältnissen lebenden Senior_innen, Österreicher_innen, Migrant_innen, sowie internationale Künstler_innen eine bedeutende Anlaufstelle und niederschwellige Andockstelle am kulturellen Leben der Stadt darstellt.
Da durch stetig steigende Kosten, bei seit Jahren nicht inflationsangepasster, sogar gekürzter Subvention die Zahl der Angestellten bereits auf vier (Eine Reinigungskraft, eine Betreuerin des Aktiven Zentrums für Senior_innen und zwei Büro- Hausorganisations- und Administrationskräften) zusammengeschmolzen ist, bedeuted die Forderung nach weiteren Einsparungen, die Organisation der Hausnutzung durch an die 70 Gruppen, die Senior_innenbetreuung, die Abhaltung von Deutschkursen, und die Nutzung durch zahlreiche exterme Gruppen aus Musik, Literatur, bildender Kunst, Bildung und Kultur gänzlich einzustellen.
Da 97% der bestehenden Subvention an die Miete und das mindestnotwendige Personal gebunden sind, besteht im Betrieb, der ohne Spenden und ehrenamtliche Zuarbeit gar nicht mögliche wäre, nicht das geringste Einsparungspotential.
Da eine unkommerzielle Raumnutzung und eine niederschwelliger Zugang für alle in der Stadt lebenden Menschen, nicht nur zum Selbstverständnis des Amerlinghauses gehören, sondern ganz insbesonderes in sozial härter werdenden Zeiten eine sozialpolitische Notwendigkeit darstellen, ersucht die Generalversammlung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, als größte österreichweite Autor_innenvereinigung, die unterbliebenen Anpassungen der Subvention an die Inflation vorzunehmen um das Amerlinghaus in seiner sozial-kulturellen Verfasstheit zu erhalten.
Diese Resolution wurde anlässlich der Generalversammlung der GAV in Wien am 22. Oktober 2016 einstimmig beschlossen.
(25.10.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich folgendem Aufruf der Plattform Stimmen gegen Rechts an:
In Österreich kommen Rechte und Rechtsextreme vermehrt zu Bühnen.
Dazu gehören zuvorderst: Der Auftritt des Anführers der rechtsextremen Identitären in einer Polit-Talk-Show eines Privatsenders mit dem wegen des Wirbels erhofften entsprechenden größeren Zuseher_innen-Erfolgs und der Kongress von Rechten und Rechtsextremen in offiziellen Landes-Veranstaltungsräumen in Oberösterreich mit der Begründung, es lägen keine verfassungsrechtlichen Bedenken vor.
Dazu zählen aber auch der schlampige bis unsensible Umgang mit der Geschichte, wie der heurige Panzeraufmarsch, statt am Heldenplatz am Nationalfeiertag jetzt schon die ganze National-Feiertagswoche, mit der militärischen Umzingelung des Burgtheaters, dem Aufmarsch vor dem von Parlamentspolitikern stark frequentierten Café Landtmann und der Präsentation für den Ringverkehr sowie die inhaltliche Ratlosigkeit im Umgang mit dem Hitler-Geburtshaus in Braunau.
Eine halb-rechte bis ganz-rechte Politik erhält öffentliche und offizielle Bestätigungen und kann sich auf Legitimationen durch öffentliche Einrichtungen und den Rückhalt im öffentlichen Leben berufen. Österreich arbeitet am Bild eines sich nationalisierenden und militarisierenden Landes.
Wurde für einen solchen Zweck das Sicherheitsbudget erhöht, um Militärpräsenz auf den Straßen Wiens zu zeigen? Sollen solche Bilder von einer der ständigen Kulturhauptstädte der Welt durch die Welt gehen: Militärfahrzeuge und Panzer rund um eines der führenden Sprechtheater des deutschen Sprachraums und Europas? Sollen, wie zuletzt vorgeschlagen, wirklich Menschen mit Behinderungen als eine Art Schutzschild gegen Wiederbetätigung, im Hitler-Geburtshaus eine Betreuungsstätte finden?
Für all das gibt es bessere Lösungen:
1. Rechtsextreme haben in Politik-Talk-Shows als Teilnehmer nichts verloren.
2. Rechtsextreme gehören nicht auf Bühnen offizieller Einrichtungen.
3. Panzer und andere bewaffnete Fahrzeuge und Waffen haben im Straßenbild keine demonstrative Präsenz zu zeigen.
4. Politische Gegnerschaft zum Nationalsozialismus ist ohne jeden Umweg direkt zum Ausdruck zu bringen.
Österreich ist eine demokratische Republik, damit sie das bleiben kann, muss jedes Spekulieren und jedes Liebäugeln nach und mit sowie jede weich gezogene Grenze nach und zu Rechts ausgeschlossen bleiben.
Plattform Stimmen gegen Rechts, Österreichischer PEN-Club, Grazer Autorinnen Autorenversammlung
(25.10.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich folgendem Protestschreiben an:
(12.10.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Herbert Brödl
der, wie wir eben erfuhren, bereits am 16.12.2015 im 67. Lebensjahr verstorben ist.
(30.09.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich folgender Initiative an:
Freiheit für Asli Erdoğan und ihre Kolleginnen und Kollegen – Wiederherstellung der Grund- und Freiheitsrechte in der Türkei
Erklärung europäischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Schriftstellerverbände, Medien, Medien-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter und Kunst- und Kultureinrichtungen
Asli Erdoğan sitzt seit dem 16.8.2016 im Gefängnis. Verhaftet wurde sie wegen „Volksverhetzung“ und „Propaganda für eine illegale Organisation“. Die Wahrheit ist, sie ist eine der führenden Stimmen gegen die autoritären Entwicklungen in der Türkei. Ihre Verhaftung und Haft haben nur einen Grund, sie soll zum Verstummen gebracht werden.
Asli Erdoğan ist eine Autorin von internationalem Format, sie ist eines der Aushängeschilder der Türkei. Mit ihrer Anklage wird die Freiheit der Kunst, der Meinung und der Kritik vor Gericht gestellt. Sie teilt dieses Schicksal mit zahlreichen anderen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Was passiert mit Şahin Alpay, Hilmi Yavuz, Necmiye Alpay und all den anderen und wie geht es ihnen?
Wir werden nicht müde werden, auf ihr Schicksal hinzuweisen. Wir werden nicht müde werden, Asli Erdoğan und ihre Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen, wo und wie immer wir es können. Wir werden nicht müde werden, auf das an ihnen begangene Unrecht hinzuweisen. Mit jedem weiteren Tag, jeder weiteren Stunde Gefängnis für sie treten die dafür Verantwortlichen die Grund- und Menschenrechte weiter mit Füßen. Mit rechtsstaatlichen Mitteln hat das Vorgehen der türkischen Behörden nichts zu tun, dafür umso mehr mit Politjustiz und mit Schauprozessen, die Illegalität suggerieren sollen und Totalitarität demonstrieren.
Wir verlangen die umgehende Freilassung von Asli Erdoğan und ihrer Kolleginnen und Kollegen. Wir verlangen die umgehende Wiederherstellung der Grund- und Freiheitsrechte in der Türkei, allem voran der Kunst-, Wissenschafts- und Meinungsfreiheit.
IG Autorinnen Autoren, Wien
Gerhard Ruiss ...
PEN Club Österreich, Wien
Helmuth A. Niederle ...
Grazer Autorinnen Autorenversammlung – GAV, Wien
Petra Ganglbauer, Magdalena Knapp-Menzel, Erika Kronabitter, Doron Rabinovici ...
IG Übersetzerinnen Übersetzer, Wien
Werner Richter, Brigitte Rapp ...
BOeS – Berufsverband Österreichischer SchreibpädagogInnen, Wien ...
Literadio – Literatur der Gegenwart zum Hören, Wien
Christian Berger ...
Unterstützungserklärungen (Verbände, Einrichtungen und Personen) bitte an: gr(at)literaturhaus.at (Gerhard Ruiss)
Die Erklärung wird mit allen ihren Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern bei der Frankfurter Buchmesse präsentiert werden.
(22.09.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich der Petition Aslı Erdoğan derhal serbest bırakılsın - Free Asli Erdogan an
Es ist mehr als besorgniserregend, was wir über den Umgang mit kritischen Stimmen in der Türkei erfahren.
Unsere Kollegin Aslı Erdoğan, die sich seit langem für die Rechte der Frauen in der Türkei und die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt, wurde am 17. August verhaftet (http://derstandard.at/2000043112776/Literatin-Asli-Erdogan-soll-Volksverhetzung-vorgeworfen-werden).
Die GAV schließt sich folgender Petition an:
"Die aufgrund ihrer Artikel in der Zeitung Özgür Gündem und ihrer Verbindungen zu der Zeitung verhaftete Aslı Erdoğan gehört zu den bedeutendsten Literaten der Welt.
Wir, die Unterzeichnenden, fordern die sofortige Freilassung Aslı Erdoğans, die ihre ganze Hoffnung darauf setzt, in einem besseren, demokratischen und zivilisierten Land zu leben, und zu diesem Zweck Ideen entwickelt und Texte schreibt und die türkische Literatur in fast jedem Land der Welt bekannt macht."
-> Link zur Petition
(22.08.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Gregor M. Lepka
der am 20. 08. 2016 im 81. Lebensjahr verstorben ist.
-> Link zur Parte
(21.08.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung erklärt sich solidarisch mit den Intellektuellen in der Türkei
Einmal mehr verurteilen wir auf das Schärfste das Vorgehen der Regierung Erdogan gegen die mahnenden, intellektuellen Stimmen in der Türkei. Die Verfolgung und Inhaftierung von Menschen, darunter Künstler/innen, Schriftsteller/innen, Journalist/inn/en oder auch Wissenschaftler/inne/n, das Erteilen von Berufsverboten, der staatliche Zugriff auf die Medien sowie die damit verbundenen Zensurmaßnahmen kommen nicht nur einer Unterwanderung des Rechts auf freie Meinungsäußerung sondern auch einer Auslöschung des intellektuellen Potenzials in der Türkei gleich. Unsere Solidarität gilt den Opfern dieser Vernichtungsstrategien.
Grazer Autor/inn/enversammlung, IG Autorinnen Autoren
(05.08.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Franz Krahberger
der am 16. Juli 2016 nach schwerer Krankheit im 68. Lebensjahr verstorben ist.
(18.07.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Thomas Losch, der am 16. Mai 2016 nach schwerer Krankheit verstorben ist.
Ein Nachruf von Gerhard Ruiss:
(19.05.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung trauert um Kundeyt Surdum
der am 21. April 2016 im 79. Lebensjahr verstorben ist.
(22.04.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich folgender Resolution an: Die Rechnung zahlt die Kunst
Die Pensionen von Künstlerinnen und Künstlern sollen nach Antritt der Alterspension gekürzt werden.
Wovon leben Kunstschaffende im Alter? Einnahmen aus Tantiemen und Lizenzen sind für uns existenziell wichtig. Grundlage dieser Einnahmen sind Leistungen, die oft Jahrzehnte vor dem Pensionsantritt erbracht worden sind. Derartige Einnahmen dürfen daher auf gar keinen Fall pensionsmindernd sein!
Neu: Berufsverbot in der Pension?
Unsere künstlerische Tätigkeit finanzieren wir uns zeitlebens selbst, größtenteils durch Neben-, Lehr- und Brotberufe. Wenn wir in der Pension weiter künstlerisch tätig sind und ein Einkommen erwirtschaften, sollen wir erneut benachteiligt werden. Dabei ist ein solches Einkommen sehr oft überlebensnotwendig. Die Pension allein reicht nicht!
„Tolle Reformidee”: Engagement wird bestraft!
Zuerst werden wir – oft gegen unseren Willen – in die Neue [Schein] Selbständigkeit gedrängt und dann für lebenslanges Engagement in einer Doppel- und Dreifach-Beruflichkeit zum Aufbau einer künstlerischen Existenz und eines Lebenswerkes am Ende verhöhnt. Es wird uns nahegelegt, keine künstlerische Tätigkeit mehr auszuüben! Am besten schon ein paar Jahre vor der Pension, damit es ganz sicher zu keinen künstlerischen Einnahmen mehr kommt, die unsere Pensionen kürzen. Das bedeutet einen tiefen Eingriff in die künstlerische Berufsausübungsfreiheit.
Vor der Abschaffung – Freiheit von Kunst
Egal, ob solche Ideen aus Unfähigkeit, Ignoranz oder Verzweiflung geboren werden: Es reicht! Jeder weiteren Verschlechterung der Bedingungen für künstlerische Arbeit in Österreich werden wir massiv entgegentreten. Wir fordern die sofortige Herausnahme dieser Pensionskürzungsabsicht für alle künstlerischen Tätigkeiten und Berufe. Oder will man uns zwingen, auf z. B. Auftrittshonorare zu verzichten, nur um nicht unsere Pensionen zu verlieren?
Gerhard Ruiss
IG Autorinnen Autoren
Peter Paul Skrepek
Musikergilde, MusikGewerkschaft
(März 2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung erklärt sich mit der Initiative zu Gleichberechtigung und Inklusion solidarisch und fordert die Bundesregierung auf, jetzt dafür zu sorgen, dass Menschen mit Handicaps eigene Sozialversicherung und gerechte Entlohnung bekommen.
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung unterstützt die Anliegen der Initiative, die eine Gleichstellung von Menschen mit Handicaps fordern und schließt sich dem Manifest zu Gleichberechtigung und Inklusion an, das am 05.09.2015 in der Kulturbrücke Fratres formuliert und verabschiedet worden ist. Die derzeitigen Regelungen in Österreich widersprechen in wesentlichen Punkten der UN-Behindertenrechtskonvention. Menschen mit Handicaps arbeiten immer noch in den Tagesstätten / Behindertenwerkstätten ohne jegliche persönliche sozialrechtliche Absicherung bzw. ohne Anspruch auf den Erwerb einer Eigenpension.
So finden zum Beispiel Menschen mit Handicaps in Niederösterreich zwar in Tagesstätten „Hilfe durch Beschäftigung“ nach dem NÖ Sozialhilfegesetz. Sie sind dort aber nicht angestellt, sondern werden nur beschäftigt und erhalten dafür einen „Anerkennungsbeitrag“ von 75 Euro pro Monat ‐ das ist knapp mehr als der gesetzliche Mindestlohn in Bangladesh.
Sie sind nicht selbst sozialversichert. Sie haben keinerlei Anspruch auf Sozialleistungen. Zu Lebzeiten erhalten ihre Eltern doppelte Familienbeihilfe, nach dem Tod der Eltern bekommen sie selbst eine Waisenpension. Für die Mindestsicherung qualifizieren sie sich nicht, da sie nicht AMS‐gemeldet und daher „nicht arbeitswillig“ sind.
In Bildungsinstitutionen wie den NÖ Musikschulen jedoch unterliegen Beschäftigte in Tagesstätten der Erwachsenenregelung. Es gibt keine Förderung aus dem Bildungsbudget. Erhöhte Beträge sind aber mit dem monatlichen Taschengeld von 75 Euro nicht zu leisten.
Die hier für Niederösterreich beschriebene unzulängliche Situation entspricht in ähnlicher Weise auch der in den anderen Bundesländern.
Die Behindertensprecher_innen der im Parlament vertretenen Fraktionen haben in den letzten Jahren immer wieder auf diesen Missstand hingewiesen. Es ist daher unverständlich, dass dennoch in der Angelegenheit seit Jahren keinerlei Fortschritt erzielt worden ist. Auch mehrmalige Rügen der UN und anderer Organisationen blieben bisher ohne Wirkung.
Damit die Betroffenen in eine gleichberechtigte Lage kommen können, fordern wir jetzt eine entsprechende gesetzliche Änderung, die Eigenständigkeit gewährt. Konkret ist das:
Eigene Sozialversicherung und entsprechende Entlohnung, die eigenständiges Leben und Entscheidungen ermöglicht.
Einrichtungen, die Menschen mit Handicaps beschäftigen, sollen dadurch gefördert werden, dass Unternehmen einen Mindestanteil ihrer Aufträge bei solchen Einrichtungen beziehen müssen.
(29.02.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich der gemeinsamen Erklärung österreichischer und Südtiroler Kunst- und Kultur-Einrichtungen und -Verbände zur beabsichtigten Wiedererrichtung der Grenze am Brenner, am Reschenpass und bei Sillian an
Keine neue Brennergrenze!
Wir sind entsetzt, dass die Brennergrenze wieder geschlossen werden soll.
Wir sind entsetzt, dass sich die Tiroler Landes- und die Österreichische Bundesregierung über die besondere Bedeutung dieser Grenze hinwegsetzen will.
Wir sind entsetzt, wie Österreich an seinen gemeinsamen Grenzen mit Italien auf die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg reagiert.
Wir greifen den ungehörten Appell an das Treffen des Österreichischen Bundeskanzlers mit dem italienischen Premierminister am 12.2.2016 auf, keine neue Brennergrenze zu errichten.
Der offene Brennerpass ist ein Symbol für ein befriedetes und gemeinsames Europa, ein Symbol für den Abbau der Nationalitäten, für den Schutz der Minderheiten und für die Einhaltung der Menschenrechte. Er ist der Seismograph für die Werte, für die Europa steht, und für die Richtung, die es einschlägt: Werden die Grenzen wieder hochgezogen, ist das der erste Schritt zur Auflösung der Europäischen Union.
Wir fordern die Österreichische Bundesregierung und die Tiroler Landesregierung auf, die besondere historische Dimension dieser offenen Grenze zu respektieren.
Es hat Jahrzehnte gebraucht, um die historischen Schwierigkeiten zu überwinden und zu neuen Gemeinsamkeiten zu finden. Es hat Jahrzehnte gebraucht, um eine neue kulturelle Gegenwart zu entwickeln, die jenseits der nationalen Einordnungen entstanden ist. Das alles darf nicht durch neue Grenzen, neue Isolationen, neue Fronten mutwillig und ohne Not zerstört werden.
Wir fordern die Österreichische Bundesregierung auf, eine klare Haltung für die humanitären Werte und für die Menschenrechte zu zeigen. Dies schließt den Schutz der Geflüchteten und Asylsuchenden ein.
Wir fordern den österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann und den italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi dazu auf, klar und unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, dass an keine neue Errichtung von Grenzbefestigungen zwischen Italien und Österreich zu denken ist, weder am Brenner, noch am Reschenpass bei Nauders, noch in Osttirol bei Sillian noch sonst wo an den gemeinsamen Grenzen Österreichs und Italiens.
Wir fordern darüber hinaus die Österreichische Bundesregierung dazu auf, ihre besondere Verantwortung gegenüber Südtirol wahrzunehmen. Wir fordern die Tiroler Landesregierung dazu auf, nicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die kulturellen Entwicklungen und Beziehungen Südtirols dauerhaft zu beschädigen.
Wir fordern ein klares Bekenntnis der Tiroler Landesregierung sowie der Regierungen Österreichs und Italiens zu den Zielen der Europäischen Union und zu einem gemeinsamen Europa.
(17.02.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen und Autorenversammlung protestiert gegen die Verurteilung der ägyptischen Lyrikerin Fatima Naoot wegen „Herabwürdigung der Religion“
Die ägyptische Lyrikerin, Übersetzerin und Architektin Fatima Naoot wurde wegen Beleidigung des Islam zu 3 Jahren Haft verurteilt. Es reichte dafür ein Facebook-Eintrag. 2014 hatte sie das islamische Opferfest, bei dem Millionen Tiere geschlachtet werden, mit "Happy massacre" begrüßt.
Die hilflosen Kreaturen, so der Wortlaut, müßten jedes Jahr dafür bezahlen, daß irgendwann einmal ein Mann einen Alptraum über seinen Sohn gehabt habe. - Fatima Naoot ist auch im deutschen Sprachraum keine Unbekannte. Die Literaturwerkstatt Berlin schreibt über sie: "In ihren Gedichten verfolgt sie neugierig die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen ihres Landes. Fatima Naoot hat Poesie als Ausdrucksform gewählt, um Menschen aufzurütteln und ihnen Wahrheiten zu vermitteln, die von Würde und gegenseitigem Respekt, gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens, welcher Religion, handeln."
Die GAV besteht auf der Freiheit der Kunst und fordert die Aufhebung des Urteils.
(01.02.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung schließt sich dem offenen Brief an die österreichische Bundesregierung Moralischer und rechtsstaatlicher Bankrott Österreichs in Form der Flüchtlingszahl-„Obergrenze“ an
O f f e n e r B r i e f a n d i e ö s t e r r e i c h i s c h e B u n d e s r e g i e r u n g
Wir sind tief besorgt, dass der Umgang mit dem Asylrecht völlig kippt, und zwar in Richtung der Aufgabe der bestehenden Rechtsgrundlagen. Auch wenn es bisher keine – allerdings dringend erforderliche – gesamteuropäische Lösung zur Erstaufnahme von Asylsuchenden gibt, existieren dennoch zwingende rechtliche Verpflichtungen für die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU, die gemeinsamen Grundgesetze einzuhalten.
Die Verlautbarung der österreichischen Bundesregierung, jährliche „Obergrenzen“ für Asylsuchende in Österreich einführen zu wollen, ist reiner Populismus. Die willkürliche Begrenzung der Zahl der anzuerkennenden Asylanträge steht im klaren Widerspruch sowohl zur österreichischen Verfassung als auch der EU-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie zur Genfer Flüchtlingskonvention. Sie ist nichts als eine politische Absichtserklärung zum moralischen und juridischen Bankrott der Republik.
Wie soll eine solche Obergrenze konkret aussehen? Die 37501. Asylwerberin, der 37502. Asylwerber werden abgewiesen, selbst wenn ihnen gemäß der Verfassung Asyl in Österreich zustünde? Artikel 18 der auch in der österreichischen Verfassung enthaltenen und für Österreich gültigen Charta der Grundrechte der Europäischen Union verweist ausdrücklich auf die Gewährleistung des Asylrechts gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention.
Wir fordern die österreichische Bundesregierung dazu auf, die Grundrechte und Grundwerte der Zweiten Demokratischen Republik Österreich und der Europäischen Union einzuhalten und ihr Vorhaben der Einführung eines „Richtwertes“ oder einer „Obergrenze“ für Asylsuchende zurückzunehmen. Wir fordern sie auf, die Anwendung des Asylrechts gemäß der österreichischen Verfassung und entsprechend der Charta der Grundrechte der EU zu garantieren.
Olga Flor, Gerhard Ruiss ....
(27.01.2016)
. . .
Die Grazer Autorinnen Autorenversammlung, die IG Autorinnen Autoren und der Österreichische PEN-Club protestieren gegen die Verhaftung vom Omar Hazek
Bisher liegen keine Informationen vor, was Omar Hazek vorgeworfen wird. Es existiert weder ein Haftbefehl noch wurde ein Ausreiseverbot über Omar Hazek vehängt. Beunruhigend ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass in Ägypten zahlreiche Gesetze dazu geeignet sind, Künstler/inn/en anzuschwärzen und mit den merkwürdigsten Vorwürfen zu konfrontieren. Diese Praxis wird reichlich ausgeübt, sodass nicht nur der staatlichen Willkür Tür und Tor geöffnet ist, sondern auch private Rache genommen werden kann.
Wir, die IG Autorinnen Autoren, die Grazer Autorinnen Autorenversammlung und der Österreichische PEN, protestieren mit allem Nachdruck, dass das Ehrenmitglied des Österreichischen PEN, Omar Hazek, an der Ausreise gehindert wird und fordern seine ungehinderte Ausreise, damit er seine nun schon zum zweiten Mal geplante Reise zur Entgegennahme seiner Auszeichnung und zur Präsentation seiner Neuerscheinung unverzüglich antreten kann.
Gerhard Ruiss, Petra Ganglbauer, Helmuth A. Niederle
IG Autorinnen Autoren, Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Österreichischer PEN-Club
(14.01.2016)