MITGLIEDER

Text von:
Florian Arnold

Beschreibung eines Hinterlandes

Das Hinterland von C. kann man nicht genug loben. Weich und freundlich fließen die Konturen der nichtvorhandenen Hügel hinein in die aus vertrockneten Seen und abgeschliffenen Vulkankegeln bestehende Landschaft. Ab und an fließt aus einem Haus etwas Magma, ab und an singt ein Vogel, sofern er nicht schweigt.
Überhaupt schweigt in dieser Landschaft alles: die Menschen, die Vögel, die Windräder, die Insekten, auch der Guggurutz, der, wie ein wahres Phänomen, ab und zu aus einem Loch aufsteigt, dann auf die schönste Weise gar nichts macht und wieder verschwindet.

Es verschwinden so viele Sachen, Geschöpfe, Laute und Farben in dieser Landschaft, daß es kaum zu beschreiben ist, und jetzt, so fürchte ich, verschwinde auch ich.