MITGLIEDER

Text von:
Harald Pesata

Heit is de Nocht da Nächte

I geh de Stroßn obi und es schaut noch Regn aus;
wos i hob, des hob i, i geh nie wieda z’haus.
Heit is de Nocht da Nächte, a Nocht, wo sehr vüü gschiecht,
ned imma gwinnt des Schlechte, fir mi zööht nur dei Gsicht.
Waunn i de Augn zuamoch, siech i di deitlich noh,
dass i da sogor zualoch, ois warast wirklich do;
dass i auf Luft de Haund ausstreck, i mächt di zu mia draahn,
dabei bist du grod so weit weg – wia soi i des dazaahn?

I geh de Stroßn obi und de Woikn schiabn si zaumm;
wos i sog, des tua r i, i wüü di afoch haum.
Heit is de Nocht da Nächte, a Nocht, de nimma kummt,
weg san s‘, de finstan Mächte, de Schreie san vastummt.
Mei Schädl is ruhig, es is so stüü, es draaht si ois um di,
do is a so a aundas Gfüüh, des sogt, mia kriagn des hii;
des sogt’s so deitlich und so klor, des kaunnst so betoniern,
auf amoi waaß i, es is wohr, es kau‘ nix mehr passiern.

I geh de Stroßn obi und gaunz schwaare Tropfn foin;
waunn i wos moch, daunn hoit i, i wer‘ de Rechnung zoihn.
Heit is de Nocht da Nächte, de Nocht, wo Lostog is,
ēs saads so vüü Gerechte, i spuck in eicha Gfrieß.
Waunns Staana sechts, daunn greifts in d‘Erd, und hauts ma s‘ afoch noch,
und waunn ma daunn an Donna heart, es tuscht, wäu i so loch.
Ēs kännts ma nix, ēs saads ma’s ned, wäu du so auf mi schaust,
wäust stehst auf mi, wäu’s Liebe is, und wäust ma so vatraust.

I geh de Stroßn obi und da Regn is vurbei;
do is so vüü, des gspiar i, i füüh mi endlich frei.
Heit is de Nocht da Nächte. Hearst, Nocht, bleib ewig do! –
Ned immer gwinnt des Schlechte, es is bei Gott ned so.
Waunnst unruhig wirst, daunn steig auf mi, hau eine deine Kroin,
mei Bugl is sehr braat fir di, der losst si des scho gfoin.
Waunnst miad sei wüüst, daunn leg di her, i hoit di daunn scho fest,
mei aana Täu schloft niemois mehr, ois aundre mocht da Rest.