MITGLIEDER

Text von:
Wolfgang Ratz

wie der stand so die lage

wie der stand so die lage

die rauen sprüche raspeln sich rund
an unseren trommelfellen
oder ist die trommel verstummt
die paukenhöhle verspeichelt
müdgestreichelt die erinnerung

dann wird alles gewohnheit
daran will ich mich nicht gewöhnen
wir versöhnen uns mit dem gesagten
bis das unsagbare zum trinkgeld wird
das man achtlos einsteckt

donnerstags verreckt ein flug
ein kind steckt sich die feder ins haar
es ist zeit und genug

ein brichwort und keine klage
wie der stand so die lage

Quelle: zimt und metall (gedichte), Verlag Grasl 2002